„Traut nicht euren Ohren, sondern euren Augen!”

Schaut immer dahinter, hört nicht auf Propaganda.“

Mit diesen Worten mahnte Dora Zenk in ihrem Zeitzeuginnenbericht eindringlich die Kerngruppe 10/1, als sie den Schülerinnen und Schülern am 01.11.2019 aus ihrem Leben berichtete.

Dabei erzählte sie vor allem aus ihrer Kindheit, die sie teilweise in Tiegenhof (heute: Nowy Dwór Gdański, Polen) verbrachte, wo ihr Elternhaus sehr nahe am Bahnhof stand, der als Verladebahnhof für das KZ Stutthof diente. Sie beschrieb den Anblick der Menschen kurz vor dem Abtransport, ihren Nachbarn, der polnische Kriegsgefangene quälte, und die Reaktion ihrer Mitmenschen und Nachbarn, die diese Begebenheiten teilweise nicht mitbekamen oder das Geschehene für richtig und normal hielten, da sie durch die Propaganda der Nationalsozialisten vom damaligen Weltbild überzeugt waren.

Anschließend erzählte sie von vom Kriegsende und der russischen Armee, die in ihren Ort kam – mit allen Konsequenzen. Schließlich berichtete sie von ihrer Rettung, von ihrem Weg nach Deutschland und von der Verarbeitung des Erlebten. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass Menschlichkeit der Schlüssel für ihre persönliche Rettung war und für ein gutes und friedliches Zusammenleben der Völker ist.

Wir danken Frau Zenk für diesen interessanten und bewegenden Einblick in die Zeit des Endes des Zweiten Weltkrieges und für die Möglichkeit, dass der gesamte 10. Jahrgang diesen Einblick in weiteren Berichten erhält. Eine Möglichkeit Geschichte zu erfahren, die uns kein Geschichtsbuch und auch nicht der beste Unterricht bieten können.

Text/Foto:t: A.Büschken