Als eher verhalten könnte man die Vorfreude auf das Konzert des Braunschweiger Staatsorchesters wohl beschreiben, welche herrschte, nachdem unserem Musik-Abdeckerkurs des 13. Jahrgangs mitgeteilt wurde, dass es Pflicht sei, sich an einem Dienstagabend diese „ Flöterei“ anzuhören. Rückblickend können wir aber nicht leugnen, dass wir – auch wenn für viele von uns der Zugang zur klassischen Musik eher schwierig ist – doch mehr oder weniger beeindruckt das Theater wieder verließen.
Blockflötenkonzert klingt erstmal wenig großartig, denn Blockflöten hatten die meisten wohl das letzte Mal in der Grundschule in der Hand, haben „Alle meine Entchen“ gespielt und damals klang das in den meisten Fällen noch nicht besonders aufführungsreif. Zum Glück handelte es sich bei dem Braunschweiger Staatsorchester nicht um Grundschüler, sondern um Musiker, die – das merkten wir alle schon nach dem ersten Stück – wirklich Ahnung von dem hatten, was sie da auf der Bühne taten.
Von Telemann über Haydn, Bach und Vivaldi bis hin zu Mozart erlebten wir an diesem Abend die Vielfalt dieser uns in der Theorie schon bekannten Kompositionen. Im Unterricht haben wir uns zuvor bereits Interpretationen von Stücken einiger dieser Komponisten angehört oder auch als Video geschaut, doch das ganze life zu erleben, so nah am Geschehen dran zu sein, hatte eine andere Wirkung, als im Musikraum nur mit halben Ohr dabei zu sein.
Maurice Steger hieß der Dirigent und Blockflötist, der uns auf die musikalische Reise an diesem Abend mitnahm. Mit seiner tänzerischen Art, weckte er sofort Interesse, auch wenn es einem zunächst vielleicht etwas merkwürdig vorkam, wie er beim Dirigieren und selbst wenn er selbst zur Flöte griff, auf der Bühne herumwirbelte. Doch die Interaktion, die er dabei mit dem Orchester führte, machte das ganze ungemein lebendig und das obgleich klassische Musik für den ein oder anderen sonst wohl eher als Musik zum Einschlafen dient. Die Instrumentenvielfalt, die innerhalb der präsentierten Stücke so perfekt in Einklang gebracht wurde, hinterließ bei uns einen bleibenden Eindruck und wir freuten uns, dass wir zum Ende des Konzertes noch ein Bild mit Steger ergattern konnten.
Auch wenn wir dem Abend zunächst skeptisch entgegen blickten und wir den Altersdurchschnitt im Wolfsburger Theater an diesem Abend wohl um einiges nach unten gezogen haben, können wir sagen, dass es ein schöner, kulturreicher und klangvoller Abend war.
Text: Luca-Marie Rauhaus, Jahrgang 13