Für die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule ist Vielfalt nicht nur ein Modebegriff – sie leben es. Das zeigte sich eindrucksvoll am vergangenen Freitag, dem 17.09.21, bei der Auftaktveranstaltung zur Kooperation zwischen der Stadtbibliothek und dem VfL Wolfsburg, die im Lernzentrum der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule stattfand.
Die Auftaktveranstaltung wurde begleitet von Dezernentin Iris Bothe, dem stellvertretendem. Bibliotheksleiter Kevin Butler, Björn Ferneschild (VFL) und Frau Luft, Herr Sewing und Frau Krell.
Das Herzstück der Kooperation bilden Vielfaltsregale, die in den vier Lernzentren der Stadt aufgestellt werden. Schüler*innen und Lehrkräfte finden dort zukünftig relevante Medien zu Themen wie Antidiskriminierung, Antirassismus, sexuelle Identität, Feminismus und Vielfalt im Sport.
Als Startschuss für die Projektpartnerschaft lauschten Schüler*innen des 9. Jahrgangs der Lesung von Autor Julius Thesing. Der Münsteraner, dessen Debütwerk „YOU DON’T LOOK GAY“ mit gängigen Klischees über queere Menschen aufräumt, diskutierte mit den Jugendlichen über die Problematik von Heteronormativität, Straight Pride Parades und überholte Rollenbilder. „Jeder Tag ist ein Coming-Out, wenn ich mit meinem Freund Hand in Hand durch die Straßen gehe“, berichtete er von eigenen Erfahrungen.
Es entstand eine offenes und angeregtes Gespräch zwischen Autor und Publikum.
Auch Dezernentin Iris Bothe, die die Kooperation unterstützt, gewährte persönliche Einblicke in Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsplatz: So würden Frauen, die entschieden auftreten, insbesondere in Führungspositionen, als zickig und sperrig bezeichnet, während Männer Entschlossenheit attestiert wird. „Ich kann euch nur ermutigen, zu diskutieren und bei eurer starken Haltung zu bleiben“, sagte sie in Richtung der engagierten Schüler*innen.
Die Bibliothek unterstützt das Projekt künftig mit weiteren Lesungen und Ausstellungen. Auch die Vielfaltsregale sollen über die nächsten Monate unter Mithilfe der Schülerschaft weiter wachsen. Vorschläge für weitere Medienanschaffungen sind willkommen.
Text/Fotos: Stadtbibliothek